Aufruf zur Kundgebung am 14. Mai vor dem Amtsgericht Merseburg
Alles muss man selber machen!
Delfin und Raúl ein Denkmal bauen!
Delfin Guerra und Raúl Garcia Paret sind am 12. August 1979 bei einer rassistischen Hetzjagd in Merseburg ums Leben gekommen. Seit zwei Jahren fordern wir die juristische Aufarbeitung und einen öffentlichen Gedenkort in Merseburg. Vor unserer Demo und dem Gedenken am 12. August 2020 wurde am Tatort eine Erinnerungswand an Delfin und Raúl gestaltet. Nicht mal ein Jahr später werden am 14. Mai 2021 drei Künstler*innen vor dem Amtsgericht Merseburg angeklagt und der Sachbeschädigung beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft Halle, die sich sonst vor allem durch die Verharmlosung rechter Gewalt auszeichnet, möchte hier das Gedenken an Delfin und Raúl gezielt kriminalisieren. Dieses Verfahren ist nicht nur ein Einschüchterungsversuch, sondern auch ein politischer Gegenangriff; denn die Staatsanwaltschaft ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es bis heute keine echten Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Mörder*innen gab und steht dafür immer wieder in der Kritik. Auch die Stadtverwaltung Merseburg wird immer wieder dafür kritisiert, dass sie diejenigen, die Rassismus benennen, als größeres Problem darstellt, als den Rassismus selbst. Nach über 41 Jahren Schweigen in Merseburg war es längst überfällig, einen Erinnerungsort an Delfin und Raúl zu gestalten. Selbstverständlich stehen wir den Angeklagten solidarisch bei ihrem Prozess zur Seite, denn es geht uns alle an.
Kommt deshalb am 14. Mai 2021 von 8:30 bis 13:30Uhr mit uns vor das Amtsgericht in Merseburg, Geusaer Str. 88, und zeigt, was ihr von dem peinlichen Versuch, die Erinnerung zu kriminalisieren, haltet.
Alles muss man selber machen!
Das Denkmal für Delfin und Raúl wird noch gebaut!
Bitte supported die angeklagten auch finanziell:
Spendenkonto für die Angeklagten: Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Halle, IBAN: DE07 4306 0967 4007 2383 08, Referenz: Mural Merseburg
Spendenkampagne: https://www.betterplace.me/mural-fuer-delfin-und-raul