Statement zum Gerichtsprozess am 14.Mai 2021 am Amtsgericht Merseburg

Statement zum Gerichtsprozess am 14.Mai 2021 am Amtsgericht Merseburg

Das Verfahren gegen die Maler*innen des Wandbildes zu Erinnerung an Delfin und Raúl wurde heute vor dem Amtsgereicht Merseburg eingestellt. Wir sind überrascht und freuen uns riesig! Wir sehen dies als wichtigen Schritt in unserer Arbeit in Mersburg. Wir danken euch allen für eure Unterstützung und Solidarität! Wir haben heute und in den letzten Wochen gemerkt, dass wir und vor allem die Angeklagten nicht allein da stehen.
Wir danken auch den Anwält*innen für ihr starkes Statement. Dank ihnen wurde heute zum ersten Mal an einem deutschen Gericht über den Tod von Delfin und Raúl gesprochen. Sie und die Angeklagten haben es geschafft den Fall um den es eigentlich gehen sollte, immer wieder zum Gegenstand der Verhandlung zu machen.
Wir atmen also kurz auf und dann geht es weiter.
Denn unsere eigentliche Forderung, nach einem würdigen Gedenkort steht noch immer! Unsere Forderung nach der Aufklärung der Todesfälle steht noch immer! In den vielen Audionachrichten die wir bekommen haben berichteten so viele Initiativen und Angehörige von ihren Kämpfen um Anerkennung und Sichtbarkeit. Rassistische Gewalt muss weiter bekämpft und eine Erinnerungskultur die Betroffene und Angehörige im Blick hat erkämpft werden.
Erinnern und Gedenken müssen aktiv, öffentlich und sichtbar sein.
Heute war ein wichtiges Zeichen in Merseburg! Wir machen jetzt gestärkt weiter!
Abschließend lässt sich wohl nur sagen: Merseburg, heute war für dich ein Fiasko.

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