Projekt mit Studierenden der HS Merseburg

Projekt mit Studierenden der HS Merseburg

Herzlich Willkommen auf der Website der Initiative 12.August, es ist schön, dass du über diesen Weg zu uns gefunden hast.

Wir sind eine Studierendengruppe der Hochschule Merseburg und durch ein Projekt über Rassismus & Migration auf die Arbeit der „Initiative 12. August“ aufmerksam geworden. Das haben wir zum Anstoß für diese kleine „Kampagne“ genommen.

Es geht um die beiden kubanischen Vertragsarbeiter Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra und wie die beiden vor 40 Jahren in Merseburg in den Tod gestürzt wurden. 

Was ist passiert?

Nachdem am Samstag, den 11.August 1979, mehrere Deutsche in der Merseburger Innenstadt Gewalt an Kubanern ausübten, geschah am nächsten Tag Folgendes:

“Am Sonntag, den 12. August 1979, kam es am frühen Abend in der Gaststätte „Saaletal“, in deren Saal sich zu diesem Zeitpunkt etwa 230 Deutsche aufhielten, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, als sechs bis zehn Kubaner in den Saal stürmten und mit Ledergürteln, Holzstöcken und Kabelenden auf die Anwesenden einschlugen. Unmittelbar danach flüchteten die Kubaner aus dem Gebäude, vor dem etwa 30 weitere Kubaner standen, die die heraus stürmenden Deutschen mit „faustgroßen Steinen“ bewarfen. Daraufhin bewarfen die „Veranstaltungsgäste“ die Kubaner mit „Weinflaschen“ und die Kubaner flüchteten in Richtung Saalebrücke, um von dort das Zentrum von Merseburg zu erreichen. Sieben oder acht Kubaner flüchteten entlang des Flussufers, verfolgt von etwa 30 bis 40 Deutschen. Da ihnen von Deutschen, die auf der Brücke standen, dieser Weg versperrt wurde, sprangen sie in die Saale. Mehrere Deutsche die auf der Brücke und am Ufer standen, bewarfen schwimmende Kubaner mit „Weinflaschen“ und „Ziegelsteinen“. Eine am Ufer stehende Deutsche sagte bei ihrer Vernehmung bei der DVP aus, dass sie eine leere Flasche auf einen schwimmenden Kubaner geworfen und den Kopf eines Flüchtlings getroffen hätte. Ihrer Meinung nach habe der Treffer bei dem Kubaner „Wirkung“ gezeigt: Er „geriet zeitweilig unter Wasser“. Als die Volkspolizei eintraf, war das Pogrom bereits beendet.” (Dr. Harry Waibel, Historiker) 

Unsere Intention ist es, dich über den Tod der beiden Vertragsarbeitern* aufzuklären und darauf hinzuweisen, dass dies kein Einzelfall in der DDR war. In der DDR gab es viele rassistische Übergriffe, die von der Regierung verschwiegen wurden.

Wenn ihr mehr zum Tatgeschehen am 12. August erfahren möchtet, dann schaut mal hier rein:

https://initiative12august.de/in-gedenken/initiative/delfin-guerra-und-raul-garcia-paret/

Hier erfahrt ihr mehr über die Lebensrealitäten von Vertragsarbeiter*innen:

bruderland.de

Historische Hintergründe zu Vertragsarbeit:

Arbeiten im Bruderland. Arbeitsmigranten in der DDR und ihr Zusammenleben mit der deutschen Bevölkerung

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